Lagerkonzepte im Ausland

  • Es gibt weltweit kein Endlager für abgebrannte Brennelemente.
  • Die Konzepte sind vielfältig – doch keines kann vollends überzeugen.

Allgemeine Situation. Die Entsorgung des Atommülls ist nicht nur in der Schweiz ein Problem: Kein einziges Land, das die Atomenergie nutzt, verfügt heute über ein funktionierendes Atommülllager für abgebrannte Brennelemente oder hochradioaktive Abfälle (HAA).

In Schweden soll dort ein Lager gebaut werden, wo die Bevölkerung einverstanden ist (und nicht dort, wo es am sichersten ist).

In Finnland wird zur Zeit in einer geologisch äusserst stabilen und schwach besiedelten Zone ein Lager gebaut, doch auch hier sind noch viele Fragezeichen unbeantwortet.

In den USA wurden die Planung und der Bau eines Lagers abgebrochen, denn das Lager in Yucca Mountain liegt in einem Gefahrengebiet für Erdbeben und Vulkanausbrüche, zudem wurde es vom hartnäckigen Widerstand von Einwohnern zu Fall gebracht.

In Deutschland wurde nach Protesten der Bevölkerung der Bau in Gorleben unterbrochen. Hierbei hätte der Atommüll in einen Salzstock eingelagert werden sollen. Dieser ist zwar geologisch gut für eine Endlagerung geeignet – bei Wassereintritt löst er sich jedoch auf. Ob dies auch für die nächste Million Jahre augeschlossen werden kann, ist nicht wirklich klar. Der Prozess zur Endlagersuche wurde deshalb soeben neu gestartet. Ein Beispiel für einen gescheiterten Versuch ein «Endlager» zu bauen stellt das Deutsche Asse dar. Dort schrumpfte die versprochene ewige Sicherheit auf 40 Jahre zusammen. Der Atommüllgau trat nach einem Wassereinbruch ein. Der Atommüll muss nun für rund 3,7 Milliarden Euro zurückgeholt werden.

In Australien wurde das schwach besiedelte Südaustralien als Zone für ein Atommülllager ermittelt. Australien betreibt selber zwar gar keine AKW, gehört aber zu den weltweit grössten Uranexporteuren. Nun wittern einige Unternehmer ein Geschäft mit dem «Brennstab-Tourismus», 72% der Australierinnen und Australier sprechen sich jedoch gegen ein Endlager in ihrem Land aus.

Position der SES

Position zu Atommüll