Wieviel graue Energie steckt da drin?
> Es gibt keine Deklaration für graue Energie
> Die wesentlichen Treiber sind bekannt
> Blockchain als mögliche Lösung für Rückverfolgung
> Die wesentlichen Treiber sind bekannt
> Blockchain als mögliche Lösung für Rückverfolgung
Eine Deklaration für graue Energie – zum Beispiel analog der Energieettikette – fehlt bisher komplett. KonsumentInnen können in der Regel nicht nachvollziehen, wieviel und was für graue Energie in welchen Produkten steckt. Als Faustregel kann folgendermassen gerechnet werden: Pro Franken, der ein Produkt kostet, fällt ungefähr eine Kilowattstunde graue Energie an. Besonders viel graue Energie steckt in Produkten, die nicht aufgrund menschlicher Arbeitsleistung, sondern wegen aufwändig gewonnenen Rohstoffen oder energieintensiven Verarbeitungsprozessen teuer sind.
Teilweise lässt sich das mit der Komplexität bei der Erfassung erklären. Müsste für jedes Produkt eine eigene, möglichst exakte Ökobilanz erstellt werden, wäre der Aufwand immens. Für ein elektronisches Gerät (z.B. Tablet) entspricht das dem Umfang einer Masterarbeit – für jedes Modell müsste neu gerechnet werden. Es wäre aber durchaus möglich, die wesentlichen Treiber zu erfassen und im Sinne einer groben Abschätzung zu deklarieren. Bei Früchten und Gemüse zum Beispiel fallen zwei Faktoren für die Ökobilanz besonders ins Gewicht: Der Transport mit dem Flugzeug und die Produktion im geheizten Gewächshaus. Bei Tablet und Smartphone sind Faktoren wie Reparierbarkeit und Langlebigkeit ausschlaggebend.
Eine mögliche Lösung für die Rückverfolgung von Produkten ist die nicht manipulierbare Blockchain-Technologie. Mit ihr kann jeder einzelne Schritt der Wertschöpfungskette in die Energiebilanz einbezogen werden. Der WWF und BCG Digital Ventures haben Anfang 2019 eine digitale Plattform lanciert, die Unternehmen erlaubt, ihre Produkte sicher und einfach entlang ihrer Wertschöpfungskette zu verfolgen.