Nicht energieeffizient: Elektroheizungen

  • In den 70er und 80er Jahren wurden elektrische Widerstandsheizungen massiv gefördert.
  • Durch die Verdreifachungen der Elektroheizungen entstanden Stromengpässe.
  • Die Lösung des Problems liegt in effizienter Wärmedämmung von Gebäuden und Nutzung von erneuerbaren Energien.

Elektroheizungen gefördert, um AKW auszulasten: Elektrische Widerstandsheizungen wurden von der Elektrizitätswirtschaft massiv gefördert. Sie lösten damit ein «Problem»: Die Stromüberschüsse der Atomkraftwerke während den nachfrageschwachen Nachtstunden konnten so in Nachtspeicherheizungen «verwertet» werden. Parallel zur Inbetriebnahme der AKW stieg so die installierte Leistung von Elektroheizungen auf über 3'000 Megawatt. Sie lag anfangs der 90er Jahre höher als die gesamte installierte AKW-Leistung. Seither werden kaum noch Speicherheizungen installiert, stattdessen setzt man auf Wärmepumpenheizungen. Effiziente Erdsonden-Wärmepumpen haben einen 3- bis 4-mal höheren Gesamtwirkungsgrad.

Verdreifachung der Elektroheizungen von 66'000 auf 170'000: Allein zwischen 1980 und 1990 hat sich die Zahl der Elektro-Zentralheizungen von 66'000 auf über 170'000 fast verdreifacht. Der Stromverbrauch von Elektroheizungen variiert zwischen 3 Mia. kWh und 7 Mia. kWh. Das entspricht ein- bis mehr als zweimal der Jahresproduktion des AKW Mühleberg. Die untere Grenze gilt nur für die privaten Haushalte. Nicht eingeschlossen sind darin Zweit- und Ferienwohnungen (Elektroheizungsanteil: 25%), mobile «Elektroöfeli» (0,6 Mia. kWh) sowie Industrie, Gewerbe und Dienstleistung.

Sparpotenzial grösser als die Produktion des AKW Mühleberg: Elektroheizungen haben einen vermeintlichen Wirkungsgrad von 90%. Mehr als zwei Drittel der Primärenergie (z.B. Uran/Kohle) gehen aber bei der Stromproduktion in Grosskraftwerken und bei Übertragungsverlusten verloren. Das Einsparpotenzial bei Elektroheizungen in Haushalten liegt gemäss S.A.F.E. bei rund 60% oder 2,3 Mia. kWh. Erreicht werden diese Einsparungen durch bessere Wärmedämmung, Ersatz durch Wärmepumpen oder vollautomatische Holzpellet-Heizungen. Gross ist das Einsparpotenzial mit 50% auch bei Elektroboilern, die gesamthaft rund 2,5 Mia. kWh Strom verbrauchen. Gut 1,2 Mia. kWh können durch Sonnenkollektoren, Wärmepumpenboiler oder Holzheizungen eingespart werden. Das Einsparpotenzial von gesamthaft 3,7 Mia. kWh pro Jahr übertrifft die Jahresstromproduktion des AKW Mühleberg (2,8 Mia. kWh) deutlich.

Position der SES

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