Elektroautos

  • Elektroautos sind nicht emissionsfrei, die Umweltbelastung verschiebt sich zum Kraftwerk.
  • Der effizientere Elektromotor kommt nur zur Geltung, wenn das Elektroauto mit erneuerbarem Strom betrieben wird.
  • Die besten «Stadtautos» sind Fussgänger, Fahrradfahrer und der öffentliche Verkehr.

Umweltbelastung von Elektrofahrzeugen: Elektroautos sind nur lokal emissionsfrei. Der Blick auf den fehlenden Auspuff reicht aber nicht aus. Zentral ist die Art der Herstellung des «getankten» Stroms. So sind je nach Strommix beziehungsweise Kraftwerkstechnologie unterschiedliche Umweltauswirkungen mit der Bereitstellung von Strom verbunden. Für ein in der Schweiz betriebenes Elektroauto ist zur Berechnung der CO2-Emissionen der Konsummix des Stroms (Euromix-Strom: 75% Kohle, Gas, Atom) relevant. Werden Elektroautos mit derartigem Strom betrieben, sind sie de facto nicht umwelt- und klimafreundlicher als entsprechende moderne Fahrzeuge mit optimierten und effizienten Verbrennungsmotoren. Für die ökologische Bilanz von Elektroautos sind folglich die Art der Stromerzeugung und die Herstellung bzw. Herkunft der Batterie entscheidend. Wobei beim herkömmlichen Verbrennungsmotor die gesamte Produktions- und Lieferkette ebenfalls berücksichtigt werden muss (u.a. Produktion des Treibstoffs und dessen Transport an die Tankstellen).

Zusätzlicher Strombedarf für die Elektroautos: Ein Elektromotor arbeitet um ein Vielfaches effizienter als ein Verbrennungsmotor (80-90% gegenüber 30-40%). Dieses Sparpotenzial wird jedoch zu einem Teil durch Verluste bei der Stromerzeugung reduziert. Der Verbrennungsmotor wandelt einen Energieträger (z.B. Benzin) direkt in mechanische Energie um, während die im Elektroauto eingesetzte Elektrizität zunächst in einem Kraftwerk erzeugt werden muss, bevor sie als Antriebsenergie nutzbar ist. Übliche Kohlekraftwerke arbeiten mit rund 35% Wirkungsgrad, auf dem Stromtransport entstehen Verluste, Lade-/Entladevorgang und die Leistungselektronik im Elektroauto kosten Energie, so dass am Ende weniger als 30% Effizienz stehen. Wird der Strom aus umweltfreundlicher Solar-, Wind- oder Wasserkraft gewonnen, wird dieser Wirkungsgrad-Nachteil wiederum aufgehoben. Geht man davon aus, dass die Hälfte der zukünftigen Schweizer Fahrzeugflotte aus E-Autos bestehen würde, hätte dies einen Strommehrverbrauch von ca. 4.5 TWh pro Jahr zur Folge, respektive 7.5% des aktuellen Stromverbrauchs in der Schweiz. Wird der bereits zur Verfügung stehende erneuerbare Strom exklusiv für die Elektromobilität abgezweigt, wird dafür in anderen Stromverbrauchsgruppen wie Haushalt, Gewerbe oder Industrie ein entsprechend höherer Anteil nicht erneuerbarer Strom konsumiert. Das führt nicht zwingend zu einer generellen Erhöhung des Angebots. Entscheidend ist daher der umgehende Ausbau der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien.

Zurückgelegte Strecken und Stadtverkehr: Gebaute Städte sind eher ungeeignet für den MIV, viel geeigneter sind sie für Fussgänger, VelofahrerInnen und den öffentlichen Verkehr. Fast die Hälfte aller gemachten Autofahrten sind kürzer als 5 km und damit potentiell für Velos zu bewältigen.

Position der SES

Position zu Mobilität