Energie und Verkehr
- 38% des Endenergieverbrauchs wird heute im Verkehrssektor verbraucht.
- 93% des Energiebedarfs im Mobilitätssektor wird mit Erdölprodukten gedeckt.
- Das Wachstum der Verkehrsleistungen geht einher mit einem höheren Treibstoffverbrauch.
Rund ein Drittel der Energie für den Verkehr: Der Verkehr ist heute in der Schweiz die grösste Energieverbrauchsgruppe. 38% des Endverbrauchs an Energie in der Schweiz wurde im Verkehrssektor verbraucht. 93% des Energiebedarfs im Mobilitätssektor wird mit Erdölprodukten gedeckt. Dieser Anteil liegt seit 1970 konstant zwischen 93% und 97%. Der Anteil der Mobilität am gesamten Erdölverbrauch in der Schweiz beträgt 60%. Rechnet man aber korrekt, das heisst inklusive der grauen Energie, liegt der von der gesamten Mobilität verursache Energieverbrauch insgesamt noch viel höher. Hinzu kommt auch noch die verbrauchte Energie für die gesamte Verkehrsinfrastruktur. Die Energie verteilt sich wie folgt auf die Energieträger:
- Erdölbasierte Treibstoffe (Benzin, Diesel, Kerosin): 92,5%
- Übrige fossile Treibstoffe (Erdgas): 0,2%
- Elektrizität: 5,3%
- Übrige erneuerbare Energien (wie biogene Treibstoffe): 2%
Wachstum der Verkehrsleistungen und der Wegstrecken: Die Gesamtverkehrsleistungen in der Schweiz steigen kontinuierlich an. Bis heute ist kein Abflachen der Kurve zu beobachten. Sowohl der motorisierte Individualverkehr nimmt zu, als auch der öffentliche Personennah- und Fernverkehr. Die Verkehrsleistung (die Summe aller auf dem Landweg zurückgelegten Distanzen) erreichte im Jahr 2014 127 Milliarden Personenkilometer (Pkm). Das entspricht rund 3,1 Millionen Erdumrundungen. Innerhalb von 40 Jahren fand somit eine Verdoppelung der Personenkilometer statt. Die Verkehrsleistung des öffentlichen Verkehrs nahm zwar ebenfalls zu, blieb aber immer weit hinter dem motorisierten Individualverkehr (MIV) zurück.
Wachstum des Treibstoffverbrauchs: Mit der Dominanz des MIV bei den Verkehrsleistungen geht auch ein steigender Treibstoffverbrauch einher. Von 1930 bis 2011 ist der Treibstoffverbrauch in der Schweiz von 6700 TJ auf 300'000 TJ und damit um 4'455% gestiegen. Dieser Anstieg hat einerseits mit der grossen Zunahme registrierter Motorfahrzeuge zu tun und andererseits damit, dass mehr Kilometer gefahren werden.
Spritfressende Autoflotte: Der durchschnittliche Treibstoffverbrauch der Schweizer Autoflotte ist sehr hoch. Im europäischen Quervergleich schlucken die Schweizer Autos am zweitmeisten Sprit, nur in Estland verbrauchen sie mehr. Der Flottenverbrauch der Neuwagen lag im Jahr 2011 mit 6,39 Liter/100 km zwar um 2,5 Liter/100 km tiefer als noch 15 Jahre zuvor. Um das von der EU gesetzte Ziel von 3 Liter/100 km im Jahr 2025 zu erreichen, muss aber der spezifische Verbrauch sehr viel schneller sinken.