50% weniger Energieverbrauch im Gebäudesektor bis 2050

  • Der Schweizer Gebäudepark beansprucht gut 45% des Primärenergieverbrauchs und ist für 24% der Treibhausgasemissionen verantwortlich.
  • Der Energieverbrauch bei Gebäuden kann bis 2050 halbiert werden.
  • Graue Energie macht immer mehr aus. Vor allem bei Neubauten soll vermehrt darauf geachtet werden.

45% des Energieverbrauchs und 24% der THG-Emissionen: Die 2.3 Millionen Gebäude in der Schweiz bestehen zu knapp drei Vierteln aus Wohnbauten und zu einem Viertel aus Dienstleistungs- sowie öffentlichen Bauten. 45% des schweizerischen Primärenergieverbrauchs werden heute für den Gebäudepark aufgewendet. Ein Grossteil davon entfällt auf Heizung, Warmwasser und Klimatisierung, der Rest auf Elektrizität und auf die Herstellung (Bauprozesse und Baumaterialien) sowie den Unterhalt. Der grösste Teil der Wärmeproduktion für Gebäude erfolgt heute durch Öl- und Gaskessel. Der Gebäudesektor ist für 24% der Schweizer CO2-Emissionen verantwortlich. Entsprechend prioritär muss die Energieverbrauchs- und CO2-Reduktion in diesem Bereich politisch vorangetrieben werden. Die Mittel sind bekannt: Verschärfte Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn), kantonale Förderprogramme für Energieeffizienz und erneuerbare Energien sowie das nationale Gebäudeprogramm.

Energieverbrauch im Gebäudebereich lässt sich bis 2050 halbieren: Die technisch-wirtschaftlichen Einsparpotenziale sind riesig. Der Energiebedarf für Raumwärme (Heizung) und Warmwasser kann bei bestehenden Gebäuden durch eine energetische Sanierung um rund 50% und bei einer Sanierung nach Minergie-P-Standard sogar um rund 75% reduziert werden. Das Problem: Der Erneuerungszyklus schreitet in der Schweiz noch viel zu langsam voran. Es dauert 60 bis 100 Jahre, bis der gesamte Gebäudebestand energetisch saniert ist. Der energetische Erneuerungszyklus muss darum von Bund und Kantonen massiv beschleunigt und gesetzlich auf einen Standard wie Minergie ausgerichtet werden. Für Neubauten ist der Minergie-A-Eco-Standard durch die Kantone als verbindlich zu erklären. Dabei ist der Anteil erneuerbarer Energien für Heizung und Warmwasser bis 2050 schrittweise auf 100% zu erhöhen.

Graue Energie – ein zunehmend wichtiger Faktor: Dank generell sinkendem Energieverbrauch im Betrieb gewinnt die graue Energie beim Bau an Bedeutung. Sie macht bei Neubauten oft mehr aus als die gesamte Betriebsenergie über die Lebensdauer eines Gebäudes. Umweltfreundliche und lokale Baumaterialien sind der Schlüssel zur Reduktion der grauen Energie.

Position der SES

Position zu Gebäuden