Heizwärme und Warmwasser
- 65% der Heizwärme werden mit fossilen Energieträgern aufbereitet.
- Solarenergie ist auch in der Schweiz im Überfluss vorhanden.
- Durch eine sinnvolle Nutzung der Dachflächen mit Sonnenkollektoren kann rund die Hälfte des Heiz- und Warmwasserbedarfs gedeckt werden.
Fossile Energieträger haben die Nase vorn: Der grösste Teil des Energieverbrauchs in Wohnbauten wird für Heizung und Warmwasser verwendet. Für die Bereitstellung der Heizwärme werden heute in der Schweiz noch zu 65% fossile, nicht erneuerbare Energieträger eingesetzt. Von den rund 1,7 Mio. Gebäuden mit Wohnnutzung werden knapp die Hälfte (800'000) mit Heizöl, 16% mit Gas, 10% mit Elektrizität und 11% mit Wärmepumpen geheizt. Der Rest verteilt sich vorwiegend auf Holzheizungen (12%) und Fernwärme (2%). Auch Industrie, Gewerbe und Dienstleistungsbetriebe heizen vorwiegend mit Heizöl und Gas. Meist sorgt das Heizsystem auch für warmes Brauchwasser. Weit verbreitet sind auch Elektroboiler. Rund eine Million stehen in der Schweiz im Einsatz.
Solarenergie kann fossile Brennstoffe ersetzen: Die jährliche solare Einstrahlung auf die Fläche der Schweiz ist etwa 220-mal höher als der Verbrauch im gleichen Zeitraum. Mit einer Kompakt-Solaranlage kann bis zu 70% des Warmwasserbedarfs in einem Einfamilienhaus gedeckt werden. Und mit zusätzlicher Kollektorfläche und je nach Wärmedämm-Standard des Gebäudes kann damit auch 30% des gesamten jährlichen Heizbedarfs gedeckt werden.
Österreich hat pro Kopf sechs mal mehr Kollektorenfläche als die Schweiz: Neben Neubau- und Sanierungsstandards wie Minergie und Minergie-A zur Halbierung des Energieverbrauchs, drängt sich die verstärkte Nutzung der Sonnenenergie auf. Thermische Kollektoranlagen liefern kostengünstig warmes Wasser und können daneben auch zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden. Die Schweiz ist in dieser Beziehung noch ein «Entwicklungsland». Zum Vergleich: In Österreich sind pro Kopf mehr als sechs mal so viel Kollektorfläche installiert. Wird in der Schweiz auch nur die Hälfte der günstigen Dachflächen genutzt, können Sonnenkollektoren die Hälfte des heutigen Heizenergie- und Warmwasserbedarfs decken.