Energiesuffizienz ist nötig

  • 80% unseres täglichen Energieverbrauchs basiert auf endlichen Rohstoffen.
  • Neben Energieeffizienz und Energiekonsistenz (erneuerbare Energien) braucht es Energiesuffizienz.
  • Die ökologischste Kilowattstunde ist die eingesparte Kilowattstunde.

Wir sind zu 80 Prozent von endlichen Rohstoffen abhängig. Ob Autos, Häuser, elektrische Geräte oder Nahrungsmittel: Überall verpufft reichlich Benzin, Heizöl, Gas und Elektrizität. Die Ausbeutung dieser zumeist endlichen Ressourcen ist die eine Seite des Problems, die dabei entstehenden schädlichen Emissionen die andere Seite. So gefährden wir durch die übermässige Belastung des Planeten und den Klimawandel unsere Lebensgrundlagen. Eine Reduktion des Energie- und Ressourcenverbrauchs erscheint angesichts dessen nötig.

Energiesuffizienz, das heisst weniger Energie nutzen. Sie wird häufig im Dreiklang Effizienz, Konsistenz, Suffizienz eingebracht. Energieeffizienz, das heisst Energie optimaler oder eben effizienter nutzen, also weniger Input pro Einheit Output. Energiekonsistenz, das heisst Stoffkreisläufe schliessen und erneuerbare Energien zur Energiebedarfsdeckung nutzen. Anders als bei diesen rein technologiebasierten Ansätzen liegt die Grundlage der Suffizienz im Verhalten der Menschen selbst, also bei der Fragen nach dem rechten Mass. Suffizienz soll ein gutes Leben für alle ermöglichen. Denn trotz mehr Energieeffizienz und mehr erneuerbaren Strategien steigen in verschiedenen Ländern und Bereichen Verbrauch und Emissionen, und damit einhergehend negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.

Der Reboundeffekt macht Effizienzgewinne zunichte. Trotz verbesserter Effizienz und Konsistenz wird durch eine neue Mehranwendung keine Reduktion von Verbrauch, Emissionen und Umweltbelastung erzielt. Die Automobilität zeigt dies beispielhaft: Zwar steigen die Motoreneffizienz, der Anteil an Elektrofahrzeugen und erneuerbaren Treibstoffen kontinuierlich an, doch die Autos werden immer schwerer und legen immer mehr Kilometer zurück. In der Schweiz liegen im Jahr 2019 infolgedessen die CO2-Emissionen im Verkehrssektor um 3 Prozent höher als im Jahr 1990, wobei das Klimaziel minus 10 Prozent vorsieht.

Die SES fordert entsprechend eine verbesserte Energiesuffizienz. Für eine menschen- und umweltgerechten Umgang mit Energie muss an erster Stelle eine Reduktion, will heissen eine Einsparung von Energie erfolgen. Denn die eingesparte Kilowattstunde bleibt die ökologischste Kilowattstunde. An zweiter Stelle folgen Effizienz und der Ersatz der fossilen und nuklearen Energieträger durch erneuerbare Energien. Am Beispiel des Verkehrs lautet die Handlungskaskade gemäss SES: Verkehr vermeiden (Suffizienz), auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel verlagern (Konsistenz) und verbleibende Verkehrsmittel verbessern (Effizienz; Elektroauto statt Verbrennungsmotor oder Carsharing statt Privat-Auto).