Biomasse hat ein grosses Potenzial

  • Das Potenzial an Biomasse ist riesig.
  • Global ist Biomasse die meist genutzte erneuerbare Energieform.
  • Der Anteil der Biomasse am schweizerischen Gesamtenergieverbrauch lässt sich verdreifachen.

Riesige ungenutzte Potenziale. Als «Biomasse» wird nachwachsendes organisches Material bezeichnet. Biomasse ist die vielseitigste und älteste erneuerbare Energiequelle. Holz, Bioabfälle, Gülle und andere Stoffe pflanzlicher und tierischer Herkunft bergen grosse ungenutzte Potenziale für die Wärme- und Stromerzeugung sowie für die Treibstoffherstellung. Bei der Nutzung nachwachsender Ressourcen entsteht die Gefahr der Übernutzung. Besonders problematisch ist insbesondere der Anbau von Getreide und anderen Pflanzen wie Soja, Raps, Zuckerrohr oder Palmöl zur Erzeugung von Treibstoffen (so genannte Agrotreibstoffe). Neben einer oftmals negativen Ökobilanz stehen diese in Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau, was katastrophale Auswirkungen für arme Bevölkerungskreise in Ländern des Südens hat.

Global ist Biomasse die meist genutzte erneuerbare Energieform. In der Schweiz ist der Beitrag der Biomasse zur Energieerzeugung hingegen noch sehr gering. Trotzdem ist sie mit einem Anteil von 4.9% am Gesamtenergieverbrauch heute (neben der Wasserkraft) die zweitwichtigste erneuerbare Energieform. Über 80% stammt aus der Verbrennung von Holz, gefolgt von der Verbrennung erneuerbarer Anteile im Abfall und der Energienutzung in Abwasserreinigungsanlagen. Zur Elektrizitätsproduktion trägt Biomasse mit 2,5% bei. Den grössten Beitrag liefert hier die Verbrennung erneuerbarer Abfälle in Kehrichtverbrennungsanlagen.

Anteil der Biomasse lässt sich verdreifachen. Das Potenzial ist bei weitem nicht ausgeschöpft. Vor allem durch die Bereiche Forstwirtschaft, biogene Abfälle, Ernterückstände, Gülle und Mist lässt sich der Anteil der Biomasse am schweizerischen Gesamtenergieverbrauch verdreifachen. Alleine mit Holz könnte rund 10% des Wärmebedarfs der Schweiz gedeckt werden. Die Stromproduktion aus Biomasse kann von heute 2,4 TWh auf 8,3 TWh bis 2035 gesteigert werden. Das grösste Potenzial liegt bei der Umrüstung von geeigneten fossilen Grossfeuerungsanlagen auf Biomasse-Substrate. Diese Anlagen müssen in den nächsten Jahren ohnehin ersetzt oder saniert werden und somit könnte das zusätzliche Biomasse-Potenzial ohne grosse Zubauten realisiert werden. Investitionen in diese einheimische Energie schaffen Wertschöpfung im Inland.