Nutzung unter Berücksichtigung ökologischer Knappheit
- Laufwasserkraftwerke sind abhängig von der Wasserführung des Gewässers.
- Das Potenzial grosser Laufwasserkraftwerke ist ausgeschöpft.
- Kleinwasserkraftwerke: Weniger ist mehr.
Laufwasserkraftwerke sind abhängig von der Wasserführung des Gewässers. Laufwasserkraftwerke nutzen die Strömung eines Flusses oder Kanals zur Stromerzeugung. Sie kommen vorwiegend bei kleinen Fallhöhen und grossen Wassermengen zum Einsatz. Solange der Fluss fliesst, fliesst auch der Strom. Laufwasserkraftwerke können ihre Strommenge nicht der Nachfrage anpassen und produzieren wie Atomkraftwerke Bandstrom. Die erzeugte Energie schwankt jedoch mit der Wasserführung des Flusses. Diese ist in der Regel im Sommer höher als im Winter. Um Schiffen und Fischen den Durchgang zu ermöglichen, werden die Anlagen oft zusammen mit Schleusen gebaut.
Das Potenzial grosser Laufwasserkraftwerke ist in der Schweiz weitgehend ausgeschöpft. Die rund 470 grossen schweizerischen Laufwasserkraftwerke produzieren pro Jahr rund 17 Mia. kWh Strom. Das sind rund 47% der schweizerischen Wasserkraft (2016). Damit ist das Potenzial für Neubauten weitgehend ausgeschöpft, bei vielen bestehenden Anlagen kann jedoch mittels Effizienzsteigerung mehr Strom produziert werden.
Kleinwasserkraftwerke: Weniger ist mehr. Oft liefern grössere Anlagen nicht nur mehr Strom, sondern schneiden auch bei der Beurteilung der Ökologie besser ab – die Biodiversität in Fliessgewässern ist eine schützenswerte endliche Ressource. Noch 1914 waren in den Wasserrechtsregistern der Schweiz rund 7’000 Kleinwasserkraftwerke registriert. Heute gibt es nur noch rund 1'000 Anlagen. Durch die Modernisierung bestehender Anlagen oder durch Neubauten an umweltverträglichen Standorten kann diese traditionsreiche umwelt- und naturschonende Wasserkraftnutzung wieder ausgebaut werden.