Photovoltaik kann bis 2035 25% des Strombedarfs decken
- Die Energie-Rücklaufzeit einer Solarstromanlage liegt bei 2 bis 3 Jahren.
- Die Preise für Solarstrom sinken von Jahr zu Jahr. «Grid-Parity» ist teilweise schon erreicht.
- Bis 2035 kann ein Viertel des Stromverbrauchs aus Photovoltaik kommen.
Sonnenlicht kann durch Solarzellen in Strom umgewandelt werden. Die Technologie heisst Photovoltaik. Solarzellen bestehen aus Halbleitern, wie sie bei der Herstellung von Computer-Chips verwendet werden. Das Material ist in der Regel Silizium. Wenn Licht darauf fällt, erzeugen diese Halbleiter Elektrizität. Mit Hilfe eines Wechselrichters kann der so erzeugte Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt und direkt ins Elektrizitätsnetz eingespeist werden.
Energie-Rücklaufzeit ist sinkend: Eine Solarstromanlage hat in der Schweiz innert 2 bis 3 Jahren so viel Energie produziert wie zur Herstellung verbraucht wurde. Diese Energie-Rücklaufzeit sinkt durch den technischen Fortschritt weiter. Bezogen auf die lange Lebensdauer von über 30 Jahren ist das ein ausgesprochen guter Wert.
Die Preise fallen laufend. 1992 kostete eine kWh Solarstrom rund 2 Franken, im Jahr 2000 ca. 1 Franken, 2010 zwischen 50 und 60 Rappen, 2016 weniger als 20 Rappen. Damit ist «Grid-Parity» heute erreicht. Das heisst: Solarstrom vom eigenen Dach kostet gleich viel oder weniger wie der Strombezug aus dem allgemeinen Stromnetz. Die Produktionskosten für Solarstrom werden weiter sinken.
Solar- statt Atomstrom. Der Anteil der Solarstromproduktion lag 2015 bei 2,2% (1280 Mio. kWh) der Schweizer Gesamtstromproduktion. Zum Vergleich: In Deutschland wurden 2015 38,5 Milliarden kWh Solarstrom erzeugt – das deckte 7,5% des Endverbrauchs. Mit einer kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) ohne «Solarstrombremse» ist eine ähnliche Dynamik wie in Deutschland möglich. Die Solarstromproduktion kann in der Schweiz bis 2035 auf über 15 Milliarden kWh erhöht werden. Das ist ausschliesslich auf bestehenden Dachflächen möglich. Das entspricht 25% des heutigen Verbrauchs oder zwei Dritteln der jährlichen Atomstromproduktion. Längerfristig ist auch ein höherer Solarstromanteil möglich.