Peak Gas: Die grössten Erdgasfelder sind bereits gefunden
- Die weltweit besten Erdgas-Felder lassen in der Ergiebigkeit nach.
- Auch der Erdgas-Förderhöhepunkt ist bald erreicht.
- Die Versorgungssicherheit durch Erdgas ist nicht gewährleistet.
Die Suche nach Erdgas gleicht der Erdöl-Suche: Das Muster von Erkundung und Erschliessung der Erdgaslagerstätten ist dem des Erdöls sehr ähnlich. Auch hier wurden die grossen Gasfelder bereits sehr früh gefunden, die alten Gasfelder lassen in der Ergiebigkeit nach. Die Erschliessung neuer Gasfelder jenseits der traditionellen Fördergebiete z.B. in polaren Regionen muss auch hier als industrielles Eingeständnis gewertet werden, dass die günstig erschliessbaren Felder bereits gefunden sind.
Auch der Erdgas-Förderhöhepunkt ist bald erreicht: Neue Felder werden möglichst schnell ans Fördermaximum geführt und oft geht die Förderrate bereits im zweiten Produktionsjahr zurück. Wann der Höhepunkt der weltweiten Gasförderung zu erwarten ist, bleibt unklar, denn der Peak Gas ist noch wenig untersucht. Die bekannten und vermutlich noch zu findenden Reserven lassen den Höhepunkt ungefähr ab dem Jahr 2020 erwarten. Empirisch belegt ist der Peak Gas in Grossbritannien. Im Jahr 2000 wurden noch 108 Milliarden Kubikmeter Gas gefördert, 2013 waren es nur noch 36 Milliarden. Das zeigt, dass die Förderung von Gas nach dem Peak sehr schnell fallen kann.
Keine Versorgungssicherheit durch Erdgas: Angesichts der starken Zuwachsraten des Gasverbrauchs kann der «Peak Gas» früher als gedacht eintreten. Erdgas ist der konventionelle Primärenergieträger mit den weitaus höchsten Verbrauchszuwachsraten in den vergangenen Jahren. Auch politische Krisen, insbesondere in Russland, könnten die Preise stark in die Höhe schnellen lassen. Die Versorgungssicherheit ist beim Erdgas nicht gewährleistet. Gas, genau wie Erdöl, wird in den kommenden Jahren zunehmend aus politisch instabilen Regionen kommen, was die Abhängigkeit noch weiter vergrössert. Über die Hälfte der weltweiten Erdgasreserven konzentriert sich in den drei Ländern Russland, Iran und Katar.