Kohlekraft in der Schweiz

  • Der Kohlekonsum spielt in der Schweiz praktisch keine Rolle mehr.
  • Schweizer Stromkonzerne sind an ausländischen Kohlekraftwerken beteiligt.
  • Viele Stromkonzerne setzten auf diese anachronistische Technologie.

Der Kohlekonsum spielt hierzulande seit Jahrzehnten keine Rolle mehr: Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war Kohle in der Schweiz der Hauptenergieträger. Sie wurde zum grössten Teil direkt als Primärenergie eingesetzt. Ab 1950 wurde Kohle durch Erdöl – welches viel leichter zu handhaben und lagern ist – vom Markt verdrängt. 1973 lag der Kohleanteil am Schweizer Bruttoenergieverbrauch unter 2% und seit 1996 stagniert er bei 0.5%. Die Rolle dieses Brennstoffs für die Schweizer Energieversorgung ist generell unbedeutend geworden.

Schweizer Stromkonzerne sind an Kohlekraftwerken im Ausland beteiligt: Interessant sind die bestehenden und geplanten Investitionen Schweizer Energieversorgungsunternehmen in ausländische Kohlekraftwerke. Die Alpiq, die BKW, die Repower AG und andere Schweizer Stromkonzerne woll(t)en primär in Deutschland in neue Kohlekraftwerke investieren; in eine anachronistische Technologie aus dem vorletzten Jahrhundert. Diese Investitionen sind aus umweltpolitischer Sicht katastrophal.

Viele Stromkonzerne setzten auf diese anachronistische Technologie: Eines der gravierendsten Neubauprojekte, nämlich das Projekt Dörpen plante die deutsche BKW Energie GmbH – Teil der BKW FMB Energie AG – im norddeutschen Dörpen im Emsland (Niedersachsen) mit 900 MW Leistung. Dies noch dazu in einem für die Windenergienutzung gut geeigneten Gebiet. Das Projekt wurde allerdings im Dezember 2009 von der BKW zurückgezogen. Dies nach jahrelangen Protesten in Niedersachen vor Ort. Und die Bevölkerung im Kanton Graubünden hat 2013 dafür gestimmt, dass das kantonale Stromunternehmen Repower aus einem in Kalabrien geplanten Kohlekraftwerk aussteigt.

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BFE: Kohle