Enorme jährliche Kohle-Verbrauchszunahmen, aber wie lange noch?
- Mit Kohle wird weltweit am meisten Strom erzeugt.
- Die Wachstumsraten sind enorm: pro Woche ein neues Kohlekraftwerk in China.
- Ein Trendwechsel zeichnet sich ab beim Kohleverbrauch.
Kohle kommt als Energielieferant direkt nach dem Erdöl: 2014 hatte Kohle einen Anteil von 30% am weltweiten Primärenergieverbrauch. Dabei entfielen 85% des Kohleverbrauchs auf die Steinkohle und 15% auf die Braunkohle. Bei der Stromerzeugung war Kohle 2013 mit einem Anteil von etwa 41% der weltweit wichtigste Energierohstoff.
Ein neues Kohlekraftwerk pro Woche in China: Kohle war in den vergangenen Jahren der konventionelle Brennstoff mit den höchsten Wachstumsraten. Insgesamt stieg die Kohleförderung von 4,45 Mia. Tonnen im Jahr 2000 auf 8 Mia. Tonnen im Jahr 2014. Das bedeutet eine Steigerung von 80% innerhalb von nur vierzehn Jahren! Die hohe Verbrauchssteigerung ist hauptsächlich auf China zurückzuführen. Momentan geht in China wöchentlich ein Kohlekraftwerk von 500 MW Leistung neu ans Netz. Allerdings sanken 2014 der Kohleverbrauch auf dem chinesischen Markt um 3.7% und die inländische Produktion um 3.3%
Ein Trendwechsel zeichnet sich ab: Klimapolitisch bleibt Kohle ein Problem, da die Nutzung mit hohen CO2-Emissionen verbunden ist. Somit dürften neue Umweltvorschriften (nicht zuletzt in China und in den USA) sowie die verstärkte Konkurrenz durch Erdgas die Kohleverbrauchszunahme bis 2040 auf nur noch 0,5% im Jahresdurchschnitt reduzieren. In den USA, dem weltweit zweitgrössten Kohlekonsument mit einem Anteil von 12%, liegt der letztjährige Verbrauchsrückgang bei nahezu 13% im Vergleich zu 2014 (aufgrund der Konkurrenz des Gases und der erneuerbaren Energien in der Stromproduktion). Infolge noch strengerer Umweltvorschriften und noch günstigerer Gaspreise wird für 2016 mit einem weiteren Rückgang um 3,9% gerechnet.